...daß die Menschen in unserem Land darüber nachdenken, warum Intoleranz und Feindschaft gegen Menschen anderen Aussehens, anderer Kultur und Religion wieder um sich greift, warum einige Bürger diese Menschen ablehnen, angreifen, umbringen oder vertreiben möchten.
Wir wollen zum aufeinander Zugehen, zu gegenseitigem Kennenlernen ermuntern; denn wir wissen, daß Menschen, die sich kennen, füreinander Verständnis haben, daß sie sich mögen, auch wenn sie "anders" sind.
Wir lehnen die Vorstellung ab, daß die Menschen, mit denen wir zusammenleben, von gleicher Art sein sollten - weil Vielfalt interessant ist, weil Neugier auf Anderes, Neues und Ungewohntes das Leben bereichert, Ideen schafft, zu neuen Gedanken, Lebens- und Umgangsformen anregt, weil es uns "menschlich" macht.
Wir wollen, daß sich die deutschen Bürger für einen humanen Umgang mit allen in unserem Land lebenden Menschen tatkräftig einsetzen, nicht mehr wegschauen, wenn Humanität mit Füßen getreten, wenn Gewalt angewandt wird, daß sie sich einmischen, Mut und Gesicht zeigen.
Deshalb erinnern wir auf diesen Seiten daran, wohin Intoleranz und Unmenschlichkeit geführt haben, wie sie die Würde des Menschen zerstört, Leben gemordet, die Bürger unseres Landes zu armseligen egoistischen und brutalen Kreaturen gemacht haben. Wir zeigen aber auch - um daraus zu lernen - die Ursachen und Hintergründe auf, die Menschen dazu verführen und treiben können.
Wir wollen zum Nachdenken, zum Besinnen anregen, Änderungen und Verbesserungen im Verhalten bewirken. Wir wollen, daß wir lernen, alle Menschen zu achten, zu ehren und zu respektieren.
(Arnim Otto)
aus: "GESICHT ZEIGEN gegen RECHTS"
Arnim Otto, Günter Stahl (Hrsg.)
Arnim Otto Verlag, ISBN 3-933116-99-6 (2. Auflage 2003)